Wacholderheiden und Trockenrasen in der Fränkischen Schweiz
Die Beweidung von wertvollen Wacholderheiden und Trockenrasen in der Fränkischen Schweiz durch Wanderschäferei hat einen leckeren Nebeneffekt: das Jura-Lamm, das in regionalen Gaststätten und Metzgereien angeboten wird (Bild: Andreas Niedling, LPV Forchheim).

Jura Lamm

Qualität aus der Fränkischen Schweiz

Wacholderheiden und Trockenrasen sind typisch für die Fränkische Schweiz. Diese schöne und artenreiche Kulturlandschaft entstand durch jahrhundertelange extensive Schafbeweidung. Um sie langfristig zu erhalten, müssen die Hänge fortwährend gepflegt werden. Die ökologisch sinnvollste Methode ist dabei die Wanderschäferei, die in der Region eine lange Tradition hat, jedoch durch Intensivierung der Landwirtschaft, Aufforstung und Billigfleischimporte einen starken Rückgang verzeichnen musste. Die Rückkehr des Wolfes stellt die Wanderschäferei vor zusätzliche Probleme.

Dem Rückgang dieser traditionellen Bewirtschaftungsform möchte die Erzeugergemeinschaft Jura-Lamm e.V. entgegensteuern: Sie bringt Schäferinnen und Schäfer, Metzgereibetriebe und Gaststätten der Region zusammen, um Lammfleisch von den Wacholderheiden zu vermarkten. Die artgerechte und natürliche Haltung der Tiere auf den kräuterreichen und gesunden Weiden bietet die beste Futtergrundlage. Dadurch ist das Fleisch besonders aromatisch und zart.

Sonnenwarme Hänge, Felsen, blütenreiche Magerwiesen und Wacholderheiden prägen die Landschaft der Fränkischen Schweiz. Wacholderheiden stehen auf trockenen, nährstoffarmen, meist abgelegenen und steilen Lagen, die meistens keine andere Nutzung als Beweidung zuließen. Der Verbiss durch Weidetiere hält die Flächen offen. Durchsetzen können sich insbesondere Pflanzen, die daran angepasst sind. Wacholderheiden und Mager- und Trockenrasen sind besonders insektenreich. Durch das Netzwerk Natura 2000 werden solche Lebensräume bewahrt. Auch viele geschützte Tier- und Pflanzenarten sind hier zuhause – farbenprächtige Schmetterlinge wie Skabiosen- Scheckenfalter oder Spanische Flagge, Orchideen wie der Frauenschuh, wärmeliebende Reptilien wie die Schlingnatter und viele Vogelarten, zum Beispiel Uhu oder Neuntöter.

Kontakt und Bezugsmöglichkeiten

Erzeugergemeinschaft Jura-Lamm e.V.
Markgrafenstr. 94a
91349 Egloffstein

Das Fleisch des Jura-Lamms erhalten Sie bei den beteiligten Metzgereien.

Georg Distler, Metzgerei und Schafzucht
Tel.: +49 9197 207

Bezugsmöglichkeiten:
Schäferbetriebe, Metzgereien, Gastronomie

Informationen zum Natura 2000-Gebiet, aus dem die Produkte kommen

Regierungsbezirk
Oberfranken
Natura 2000-Gebiete
"Felsen und Hangwälder in der Fränkischen Schweiz", "Wiesent-Tal mit Seitentälern", "Albtrauf von der Friesener Warte zur Langen Meile", "Dolomitkuppenalb", "Ehrenbürg und Katzenköpfe"
Gebietsgröße
140.869 h (insgesamt)
Besonderheit
Wertvolle Flachland-Mähwiesen und Trocken- und Halbtrockenrasen, Wacholderheiden als Zeugnisse der für das Gebiet typischen Hüteschafhaltung, Biotopkomplexe mit Dolomitfelsen, wärmeliebende Wälder und Säume

Besonderheiten des Gebiets

Die Wacholderheiden und Trockenrasen der Fränkischen Schweiz sind eine jahrhundertealte Kulturlandschaft, die sich durch das Zusammenwirken von Mensch und Natur entwickelt hat. Die an die extensive Beweidung angepassten Lebensräume und Tier- und Pflanzenarten des Gebiets sind darauf angewiesen, dass diese fortgeführt wird: Wird nicht mehr beweidet, so setzen sich konkurrenzstärkere Pflanzen durch, die Flächen verbuschen und langfristig kann auch Wald entstehen. Wärmeliebende Arten, die auf offene Flächen angewiesen sind, finden dann keine geeigneten Lebensbedingungen mehr vor. Zu ihrem Schutz ist es daher wichtig, dass die Beweidung fortgeführt wird. Zugleich werden schöne Landschaften erhalten, die einen weiten Blick ermöglichen und auch für menschliche Besucher attraktiver sind als stachelige Gebüsche.

Die heute noch verbliebenen wenigen Wanderschäferinnen und -schäfer in der Fränkischen Schweiz leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt dieser Lebensräume. Die Schafe ersparen die mühsame und teure Entfernung des Gehölzaufwuchses, der bei ausbleibender Nutzung schnell einsetzt. So können der einzigartige Artenreichtum und das Gesicht einer wunderbaren Kulturlandschaft optimal erhalten werden. Die Schäferinnen und -schäfer der Fränkischen Schweiz wirtschaften im Einklang mit der Natur. Im Zusammenschluss der Erzeugergemeinschaft Jura-Lamm e.V. bieten sie ihre Lammfleischprodukte aus garantiert regionaler Erzeugung und in bester ökologischer Qualität an.